THEO, DER MALER
Theo ist Maler mit Leib und Seele. Beim Reisen fehlt selten der Zeichenblock im Gepäck. Man sah ihn auf Reisen fast immer mit einer großen Holzplatte mit Aquarellpapier unter dem Arm auf der Suche nach neuen Motiven durch die Landschaft laufen. Ganz am Anfang seiner Tätigkeit, bevor er sich ein eigenes Atelier aufbauen konnte, schreckte er auch nicht zurück, sogar unter ganz prekären Umständen im Kellerverschlag im Licht einer armseligen Glühbirne zu arbeiten.
Seine Bilder leuchten, sie strahlen Lebensmut und Freude an der Entdeckung immer wieder neuer auch sehr kleiner "Wunder" aus, wie die Entdeckung eines Marienkäfers auf der Leinwand, als er mal draußen im Garten Blumenbilder in Öl malte. Dazu braucht man ein sehr empfindliches Temperament, um auch diese kleinen Dinge zu sehen und als wichtig in seine Themen einzubeziehen. Der Marienkäfer wurde zum essentiellen Bestandteil der Sonnengesang-Bilder.
Man könnte sagen, er hat sein ganzes Leben trainiert, diese kleinen Dinge zu sehen und zu begreifen. Immer wieder steht er mit Malsachen draußen, manchmal mit Zeichenblock mitten (oder besser am Rande) der Touristenströme, so z.B. in Venedig, oder in einsamen Blumenfeldern an einem Gebirgsbach in den Alpen oder vor Lieblingsthemen wie kleinen, alten Kapellen auf griechischen Inseln. Dabei malt er mehr als nur mit dem, was die Augen sehen. Wenn er draußen malt, dann vertieft er sich in das vor sich liegende, das Objekt. Nichts stört ihn mehr, kein Geräusch, die brennende Sonne, die vorbeilaufenden Menschen. Er sieht nur was in dem Moment vor ihm liegt, empfindet die Farben, und malt wobei sich die Farben in Tuschkasten fast wie von alleine mischen. Er vertieft sich so, fast meditativ, als ob, so könnte ein Aussenstehender fast vermuten, er nicht nur mit den eigenen beiden Augen, sondern auch mit dem dritten Auge, der sechsten Chakra, hinschauen würde. So leuchten die Aquarelle in all dem Licht was in dem Moment des Malens da war, die wesentlichen Dinge sind auf dem Papier, die Peripherie manchmal nur schemenhaft dargestellt.
Hin und wieder ist es ihm wichtig gewesen, sich selbst, malend, in Bildern darzustellen. Zum Beispiel in diesem Bild Notre Dame in Paris. Rechts unten ist Theo gleich zweimal zu sehen. Einmal als junger, armer Student, der in den Fünfziger Jahren Frankreich im Rucksack bereiste, allein und dann später im Leben mit Staffelei und Palette. Letztere Darstellung ist in ähnlicher Weise im Logo (oben links) stilisiert.
Theo hat als "Nachkriegskind" eine Kindheit gehabt, die durch die Not, die Gewalt, Armut und familiäre Probleme jener Zeit gekennzeichnet war. Die Kunst hat ihm Kraft gegeben, damit fertig zu werden. So strahlen die im Atelier ausgearbeiteten Ölbilder Lebensfreude, Geist und Mut zum Leben aus. Dabei stellen sie auch durchaus die Schattenseiten der Welt, gerade von Menschen zugefügtes Leid da, aber immer überstrahlt von einem farbenfreudigen Optimismus im Glauben an eine bessere, schöne Welt. Die Variationen der "Sonnenblume" ist dazu ein besonders gutes Beispiel: die dunkle Schattenseite der Sonnenblume gegenüber einer farbigen, lebensfreudigen Seite.

